Für rund 4.200 Junghelferinnen und Junghelfer und ihre Betreuer aus über 270 THW-Ortsverbänden ging gestern das 13. Bundesjugendlager in Wolfsburg zu Ende. Acht Tage lang hatten die zahlreichen Teilnehmer Spiel, Spaß und Spannung beim bislang größten Bundesjugendlager. Der Ortsverband Gießen war mit 16 Jugendlichen und 5 Betreuern dabei.
Kurzbericht:
Mittwoch: (Anreise) Punkt 5 Uhr treffen sich alle Jugendlichen und Betreuer im Ortsverband Gießen, verstauen Ihre restlichen Sachen und rücken umgehend Richtung Marburg ab. Um 6 Uhr Ankunft in Ortsverband Marburg um sich mit den Ortsverbänden Marburg, Biedenkopf und Ludwigsburg, mit denen wir bis Wolfsburg eine Art Verband gebildet haben, zu treffen. Wir gingen auch davon aus, dass wir auf dem riesigen Zeltplatz einigermaßen nebeneinander "wohnen" werden, doch als wir in der Mittagszeit, bei strömenden Regen, endlich Wolfsburg erreichen, kam die Ernüchterung bei der Anmeldung. Gießen wurde ein ganz anderer Platz zugeteilt, als den anderen beiden hessischen OVs, immerhin war Ludwigsburg in der Nähe. Zum Glück hat der Wettergott ein Einsehen mit uns und wir können nach der Einweisung auf unserem Zeltplatz unsere Zelte im Trockenen aufbauen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten versuchten wir einen Überblick durch einen Rundgang über den Zeltplatz erlangen. Dann das erste gemeinsame Essen aus der Großküche.
Donnerstag: Nach dem kennen lernen des neuen täglichen Ablaufes sind wir mit der gesamten "wilden Gießener Horde" ins Badeland. Alle wollen beweisen, dass keiner Angst vorm Wasser hatte, egal ob im Strömungskanal, in der Black-Hole, vom 5-Meter-Turm oder ganz entspannt im Whirlpool - Spaß haben alle!
Freitag: Vormittags steht ein Besuch im E.ON Braunkohlekraftwerk Buschhausen an. Wobei man u.a. Einblicke in den Braunkohletagebau und in das neue Standbein des E.ON Werkes, der Müllverbrennungsanlage zur Stromerzeugung gewinnt. Nachmittags lösten wir unsere Tageskarten der nahe gelegen Autostadt ein. So konnte man sich einen ersten Überblick über die Autostadt verschaffen und wir stellten fest, dass man alles an einem halben Tag dort nicht erkunden kann.
Samstag: Wettkampftag der THW-Jugend e.V. Für Hessen dabei, die Jugendgruppe aus Dillenburg. Die gestellte Aufgabe ist die Herstellung einer Lok aus verschiedensten Materialien, Holz, Kunststofftonne, etc. Verschiedenste Techniken des THW kommen zum Einsatz wie Aufbau der Infrastruktur, Installation des Montagefließbandes, Arbeitsvorbereitung, Komponentenfertigung, etc.. Unter den strengen Augen der Wettkampfrichter und umringt von vielen der angereisten Jugendlichen wird gebaut und gekämpft. Der Ortsverband Gießen feuert die Kameradinnen und Kameraden des Ortsverbandes Dillenburg an. Zum Schluss erreicht Dillenburg den 2. Platz von 16 Teilnehmern aus jedem Bundesland. Die Zweitbeste Jugendgruppe kommt aus Hessen. Wir haben zwar keinen Wettkampf aber dafür Aufräumdienst am Allersee. Nicht schön, aber dringend notwendig. Gelacht haben wir trotzdem.
Sonntag: Besuch des Weltkulturerbes Rammelsberg in Goslar steht auf dem Programm, eine von vielen interessanten Angeboten der THW-Jugend e.V. Dies ist ein Museum und Besucherbergwerk, gut das die Jugendlichen ihre PSA (Persönliche Sicherheitsausstattung dabei haben, das erinnerte schon an Erkundung. Also zu Fuß geht es in den Berg, über schmale und niedrige Gänge trampelt der Tross, angeführt von einer Führerin mit Roboterstimme; ....und hier sehen Sie....und da sieht man.... Zurück geht es über mehr als 150 Stufen durch die feuchte Bergwerksluft hinaus in die Welt mit Sonne.
Montag: Die Autostadt ist ganz in der Nähe und unsere Gruppe hatte für die Ganze Zeit freien Eintritt und auch eine Führung gebucht. Große Augen gerade bei den männlichen Teilnehmern. Bei manchen fragte man sich ob es an der Betreuerin von der Autostadt liegt oder wirkliche Faszination Auto die ungewöhnliche Stille in der Gruppe auslöste. Nahezu in den Wahnsinn trieb der Bugatti-Boliden mit versilberter Außenhaut die Autonarren in Blau. Ein Atemberaubender Anblick und interessant durch die Architekten der Autostadt in Szene gesetzt.
Dienstag: Verschiedene Aktionen: Die Gruppe teilt sich, was auch nicht immer schlecht ist. Einige erkunden auf eigene Faust die Autostadt, andere gehen in das nahe gelegen Spaßbad oder für die ganz harten: Schwimmen im Allersee.
Mittwoch: Abreisetag, früh aufstehen, Fahrzeuge einsammeln, Zelte abbauen und verstauen. Alle wollen nach Hause, aber auch wirklich alle 4200 Bewohner des Zeltlagers. Dank guter Organisation geht das auch recht reibungslos. Wir bilden Zusammen mit Marburg und Biedenkopf wieder eine Art Verband der sich auf den Anfangskilometern etwas verliert. Glücklich und Gesund kommen alle in den Abendstunden in Gießen an.
Fazit:
Begeistert vom 13. Bundesjugendlager zeigte sich THW-Bundesjugendleiter Michael Becker: „Wir haben hier in Wolfsburg eine tolle Zeit erlebt. Das Programm und die Angebote haben gestimmt, es gab viel zu entdecken und zu erleben.“
Sein persönliches Highlight sei der Bundeswettkampf der THW-Jugend e.V. gewesen. „Das war ein toller Tag, an dem unsere Jugendlichen gezeigt haben, was sie drauf haben“, lobte er die 16 Landessieger des THW-Nachwuchses, die am vergangenen Samstag den Bundessieg 2010 unter sich ausgemacht haben.
Über 400 Einsatzkräfte des THW waren vor und während des Lagers in die Aufgaben mit eingebunden und sorgten für einen reibungslosen Ablauf des Lagers. „Das war eine schöne und rundum gut organisierte Veranstaltung“, unterstrich Ralph Dunger, THW-Landesbeauftragter für Bremen und Niedersachsen, in seinem Fazit. „Die vielen zufriedenen Gesichter bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben gezeigt, dass sich die anstrengenden Vorbereitungen gelohnt haben.“
Die umfangreichen Abbauarbeiten werden wahrscheinlich noch bis zum kommenden Wochenende andauern. Das nächste Bundesjugendlager findet 2012 im bayerischen Landshut statt.