Einige Helfer hatten sich ein Übungsszenario für eine Einsatzübung auf der Trümmerstrecke des Ortsverbandes ausgedacht und vorbereitet. Ziele der Übung waren insbesondere die Überprüfung der zu Beginn des Jahres eingeführten SMS-Alarmierung, sowie das Können der Führungskräfte und der Helfer auf die Probe zu stellen und sie auf den Ernstfall vorzubereiten. Vor allem die neuen Helfer sollten die Chance bekommen, ihre Fähigkeiten unter Einsatzbedingungen anzuwenden und den Stress in einer solchen Situation kennenzulernen.
Ausgangslage der Übung war die Meldung einer Explosion auf einem verlassenen Fabrikgelände, nachdem kurz zuvor zwei Kinder auf dem Gelände gesichtet worden waren. Die schnell eintreffenden Helfer besetzten in kürzester Zeit den FüKW mit Lichtmastanhänger und den GKW I, 1. TZ. Nach einer kurzen Anfahrt durch Gießen begannen die ersteintreffenden Helfer mit der Erkundung des Geländes. Die Befragung eines Verletzten ergab dabei, dass sich zum Zeitpunkt der Explosion mehr Kinder als angenommen auf dem Gelände befanden. Diese wurden, zeitgleich zum Aufbau der Beleuchtung, von zwei Erkundungstrupps gesucht.
Im Verlauf der Übung wurden die insgesamt 17 Helfer und Helferinnen vor vielfältige Herausforderungen gestellt. So musste im Tunnelsystem der Trümmerstrecke zur Rettung eines Verletzten zunächst ein Metallgitter durchtrennt werden, nachdem sich die Helfer zuvor in den verrauchten Röhren orientiert hatten. Eine weitere verletzte Person musste über eine schiefe Ebene aus dem Übungshaus gerettet werden. Neben der Rettung und Erstversorgung der Verletzten wurde auch die anschließende Betreuung übernommen. Insgesamt konnten fünf Jugendliche erfolgreich aus dem Übungshaus und dem Tunnelsystem gerettet werden.
Gegen 23 Uhr wurde die Übung dann durch die Übungsleitung beendet und die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt. In der Nachbesprechung wurden sowohl die positiven, als auch die negativen Aspekte, die im Laufe der Übung feststellbar waren, besprochen. Alle Beteiligten zeigten sich zufrieden mit dem Übungsverlauf.
Großer Dank geht an alle Helfer und Helferinnen die an der Planung und Durchführung der Übung beteiligt waren, sowie den fünf Jungen und Mädchen der Gießener THW Jugend, die als Verletztendarsteller trotz der widrigen Witterungsbedingungen lange an ihren Plätzen ausharrten.